nusa ceningan

Von einem Paradies ins nächste – so hat sich die Fahrt von Nusa Lembongan nach Nusa Ceningan angefühlt. Die beiden Inseln südöstlich von Bali sind sich ähnlich, wobei Ceningan noch kleiner, noch unberührter und noch etwas felsiger ist. Das Beste – um von der einen zur anderen zu kommen, muss man sich weder nass machen, noch Geld ausgeben – denn die beiden Inseln sind von einer ikonischen gelben Hängebrücke verbunden:


From one paradise into the next one – that’s what it felt like driving from Nusa Lembongan to Nusa Ceningan. Both islands southeast of Bali are similar, but Ceningan is smaller, more pristine and even more rocky. The best thing – to get from one to the other, you neither have to pay, nor get wet – because both islands are connected by an iconic yellow suspension bridge:

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Es macht unglaublich Spaß über die Brücke zu fahren! Das klare, blaue Wasser unter dir, grüne Inseln vor und hinter dir, gelbe Balken brausen an dir vorbei… Viel Platz ist nicht vorhanden, trotzdem macht die Konstruktion einen recht stabilen Eindruck. Das war jedoch nicht immer so. Erst letzten Oktober ist die Vorgängerbrücke unter dem Gewicht des Verkehrs eingestürzt und hat dabei acht Menschen das Leben genommen und 42 Weitere verletzt. Grund für das erhöhte Verkehrsaufkommen zu jenem Zeitpunkt war eine Zeremonie im nahegelegenen Tempel. Im Februar 2013 ist sie davor schon einmal eingestürzt. Im Vergleich zum Vorgänger jedoch, der mit Holzbalken nur recht primitiv ausgebaut war, wird die neue Brücke nun durch Metallplatten und zusätzliche Seitenstreben unterstützt.


It’s so much fun driving over this bridge! The clear blue water below you, the green islands in front and behind you and the yellow bars rushing by beside you. There’s not much space, but the construction still seems quite stable. That hasn’t always been the case though. Just last October its predecessor crashed down under the weight of the heavy traffic, took eight lives with it and left 42 injured. At that time, about half of the island’s population was on their way to a ceremony in a close-by temple. In February of 2013, the bridge had already collapsed once before. Compared to its predecessor, which was only primitively built with wooden bars, the new bridge is now being supported by metal plates and additional sidebars.

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Hast du die Brücke überquert, erwartet dich viel Grün, durchzogen von wenigen holprigen und steilen Straßen. Landschaftlich merkt man kaum einen Unterschied zum Nachbarn Lembongan. Im Nordosten der Insel gibt es außer ein paar schönen Aussichten kaum etwas zu entdecken.


Once you crossed the bridge, you’re greeted with a lot of green, crossed by a few bumpy and steep roads. The scenery is very similar to its neighbor’s, Lembongan. There isn’t a lot to discover on the northeastern tip of the island except for some nice views.

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Der Südwesten hat dagegen etwas mehr zu bieten. Als erstes suche ich davon die Blue Lagoon auf. Als ich ankomme, stehe ich am Rande einer hohen, fast kreisförmigen Felsklippe. Unter mir mischen sich Blautöne aller Nuancen in ein einziges wunderschönes Wassergemälde. Die Farben leuchten durch den Kontrast mit den rauen, grauen Felswänden noch intensiver. Am Liebsten wäre ich ja in die Bucht runtergegangen – ich habe nur keinen Weg gefunden, bei dem ich auch lebendig wieder hochgekommen wäre…


My first stop in the southwestern part is the Blue Lagoon. When I get there, I’m standing on the edge of a high, round cliff. Below me, nuances of blue are being mixed together into one beautiful water painting. The colors shine even brighter due to their contrast with the rough, gray walls. I would have loved to go down into the bay, if only I had found a way that would have allowed me to return alive…

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Nur zwei Minuten entfernt auf der gegenüberliegenden Seite der Blue Lagoon befindet sich der Privatstrand des Secret Point’s Hut’s. Wirklich privat ist der aber auch nicht, nachdem gefühlt jeder einfach durch die Anlage hindurch zum Meer spazieren kann – mich natürlich eingeschlossen. Der Strand wird von Surfern beherrscht, eignet sich aber auch zum Baden. Das Besondere hier: Das Loch im Felsvorsprung, durch das die Wellen bei Flut eindrucksvoll in die Bucht strömen.


Just two minutes away on the opposite side from Blue Lagoon there is a private beach belonging to the Secret Point’s Hut – which really isn’t that private, as basically everyone can just go through the complex down to the sea – including me. The beach is being dominated by surfers, but it’s also nice for swimming there. The highlight: A hole in the cliff, through which the waves crash impressively into the bay at high tide.

FHD0607_02FHD0587_02Ceningan-Screenshot_15_01Am äußersten Ende dieses Landvorsprungs sehe ich eine Treppe, von der man aus dem Wasser wieder an Land gehen kann. Ich schwimme also gegen die Wellen dorthin und mache eine kleine Pause auf den Wellen-umspülten Stufen. Einige Surfer schmeißen über mir ihr Bord ins Meer und springen kopfüber hinterher.


At the very end of the cliff I can see some small steps leading back to the shore. So I swim there across the waves and take a little rest on the steps. A few surfers throw their boards into the water and follow them head-first.

Ceningan-Screenshot_03FHD0588_02FHD0589_01Ceningan-Screenshot_11_01Ceningan-Screenshot_09_01Ceningan-Screenshot_07_01Ceningan-Screenshot_04_03Ungeahnt bin ich direkt zu einem weiteren Highlight der Insel geschwommen – dem Mahana Point. Er ist bekannt dafür, dass man dort von einer kleinen Plattform aus einige Meter tief ins Meer springen kann. Ich steige also begeistert aus dem Wasser die kleine Treppe hinauf, frage eine nette Touristin, ob sie mich vielleicht mit der Kamera dabei filmen könnte.

Doch bevor ich mich auf die Plattform begeben kann, hält mich ein energischer Indonesier an und macht mich darauf aufmerksam, dass das Springen hier 25.000 Rupiah, also umgerechnet 1,80€ kostet. Etwas irritiert und leicht belustigt sehe ich ihn an, sehe an mir herunter – pitschnass im Bikini, natürlich ohne Geldbeutel. Den hatte ich, die ein normaler Mensch eben, im Rucksack – natürlich gut versteckt – am Strand gelassen, bevor ich im Meer geschwommen bin. Ich sehe ihn wieder an und frage mich, wo ich seiner Meinung nach jetzt Geldscheine heraus zaubern soll. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, findet er seine Forderung aber durchaus berechtigt – und lässt mich partout nicht ohne Bezahlung springen.


Without noticing it, I had swum to another highlight on the island – the Mahana Point. It is popular for its platform, from which you can do cliff jumping into the ocean. So I’m excited, I climb out of the water and ask another nice tourist to film me while jumping.

But before I even get to the platform, a determined local stops me and tells me that I have to pay 25,000 Rupiah, so about 1,80€ for the jump. A little irritated and a bit amused I look at him, look down at myself – soaking wet in my bikini, of course with no money on me. I left it, like a normal human being, in my bag safely hidden on the beach before I went swimming in the ocean. I look at him again and ask myself where he expects me to pull out any money from now. But judging from the expression on his face, he finds his demand absolutely justified – and refuses to let me jump without paying first.

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Etwas enttäuscht nehme ich also wieder die Treppe herunter und genieße noch die restliche Zeit am Strand. Als ich dann später auf dem Landweg an denselben Ort komme, sehe ich ein Schild mit dem Preis. Unglaublich finde ich aber den Zusatz „Pro Person, pro Sprung“.

Wenige Meter von der Plattform entfernt, gibt es noch einen kleinen Holzsteg, der sich schön als Fotomotiv eignet, weil er direkt vom Felsen über das Wasser auf’s offene Meer gerichtet ist. Ich versuche also, mit Selbstauslöser ein schönes Foto zu kreieren, bis mir besagter Indonesier erneut auf die Pelle rückt: Er könne das Foto für mich machen. Mein erstes „Nein“ scheint ihm nicht zu gefallen, denn er tritt keinen Schritt zurück, sondern beobachtet jede Bewegung, die ich mache. Ich willige also ein, ihn ein Foto machen zu lassen, in der Hoffnung, danach entweder schon ein schönes Bild zu haben, oder zumindest in Ruhe an einem weiterarbeiten zu können. Nix da, denn sobald das (unbefriedigende) Foto geschossen ist, wird mir mehr oder weniger subtil bedeutet, wieder zu verschwinden.


So, a bit disappointed, I return to the beach using the ladder and enjoy the rest of my time on the beach. I happen to arrive at the same spot a bit later with my scooter and see a sign that says the same price I already heard. Although this time, it says some specifications that I find outrageous: „per person, per jump“.

A few meters further there’s a small wooden plank that could be turned into a beautiful picture, because it leads directly from the cliff above the water to the open sea. So I start setting up my camera to get a nice selftimed shot – until said local once again pesters me: He could take the photo for me. My initial „no“ doesn’t seem to please him, since he doesn’t back off the slightest but just keeps staring at every move I make. So I agree to let him take a picture, hoping that it would result either in me having a nice picture or me being able to keep working in peace. Instead, I am being indicated to leave, more or less subtly, after the (unsatisfying) photo is taken.

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Rückblickend ärgert es mich, nicht gesprungen zu sein. Wie cool wäre das gewesen, Felsenspringen auf Nusa Ceningan! Ich hätte einfach über den Preis hinwegsehen und zahlen sollen. In dem Moment aber, ist mir nur leider jegliche Lust vergangen.


Looking back, I do regret that I didn’t jump. How cool would that have been, cliff jumping in Nusa Ceningan! I just should have overlooked the price and pay. In that moment though, I simply had enough of this place.

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Etwas planlos, was ich als nächsten sehen möchte, setze ich mich wieder auf meinen Roller. Ich stehe neben einem leeren, asphaltierten Parkplatz, von dichtem Gebüsch umgebenen. Ein einziges kleines Loch ist in der gegenüberliegenden Hecke zu sehen. „Warum nicht“, denke ich mir, steige doch wieder vom Roller und gehe hindurch – mal sehen wohin dieser kleine Weg führt. Durch das Gestrüpp hindurch komme ich auf eine Wiese mit hohem Gras, von der aus sich mir wiederum hinter ein paar Felsen eine gigantische Landschaft erstreckt…


A little clueless of where I should go to next, I get back on my scooter. It’s standing next to an empty concrete parking space, surrounded by thick bush. There is just this one hole in it. So I decide „Why not“, step off my scooter again and go through it, curious to see where it will lead me. On the other side I arrive at a field of high grass. Behind some rocks I see a magnificent scenery…

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An keiner anderen Stelle bisher war das Wasser so tiefblau, die Wellen so kraftvoll – und die Felsklippen so schmerzhaft. Glücklicherweise habe ich meine Füßlinge dabei, mit denen ich über den spitzen Vulkanboden bis an die Felskante laufen kann. Ein einziger, wunderschöner Fels ragt vor mir aus dem Wasser hervor. Rechts und links hat man die Auswahl zwischen unzähligen Ausblicken auf das Meer unter den Klippen, einer schöner als der Andere.


Nowhere else has the water been so blue, the waves so impressive – and the rocks so painful. Lucky enough I carry my neoprene boots with me, with which I can cross the spiky volcanic floor to the edge of the cliff. One single beautiful rock stands out in the water right in front of me. To the left and right there are countless views of the sea under the rocks, one prettier than the other.

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Mit diesem könenden Abschluss verlasse ich die Insel wieder – zurück über die gelbe Brücke nach Nusa Lembongan, von wo aus es wieder zurück nach Bali geht – wieder zurück in den Alltag, der mich mittlerweile auch auf der Insel der Götter eingeholt hat.

Cheers!


With this cherry on top of my island experience I go back – over the yellow bridge to Nusa Lembongan, from where I head back to Bali – back to the routine that has already sucked me in, even on the island of gods.

Cheers!

3 Gedanken zu “nusa ceningan

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